Warum werden die Inhaltsstoffe der Kosmetikprodukte auf Latein abgegeben? Wie könnt ihr die im Inhalt eines Produkts enthaltenen Informationen entschlüsseln? Ist Wasser in der Zusammensetzung der Kosmetikprodukte in Ordnung? Nach welchen Inhaltsstoffen sollt ihr in Kosmetikprodukten suchen? Diese und noch andere Fragen werden im heutigen Beitrag beantwortet.

Alles, was ihr zum Thema der Inhalte von Kosmetikprodukten wissen sollt:

1/ Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe (INCI) wurde vor einer ziemlich kurzen Zeit eingeführt. Sie ist aber eine große Erleichterung, weil die Inhaltsstoffe auf Latein mit einem universellen Namen dargestellt werden. Auf diese Art und Weise wissen wir immer, welche konkreten Inhaltsstoffe das Produkt enthält – es ist ausreichend, seinen Namen in einer Enzyklopädie der kosmetischen Inhaltsstoffe nachzuschauen (ja, es gibt so etwas!). Die universellen Bezeichnungen der Wirkstoffe sind meines Erachtens eine gute Lösung und eine große Erleichterung für Kunden.

2/ Ich bin neugierig, ob ihr wisst, dass die Reihenfolge der Substanzen im Inhalt eines Kosmetikprodukts gar nicht zufällig ist. Das Kriterium für die Reihenfolge der aufgelisteten Inhaltsstoffe sind ihre Mengenverhältnisse. Was bedeutet das? Je mehr eines Inhaltsstoffs im Produkt es gibt, desto höher befindet er sich in der Liste. Aus diesem Grund ist es sinnlos, solche Haaröle zu kaufen, in deren Zusammensetzungen sich beispielsweise Argania Spinosa Kernel Oil (also Arganöl) erst zu Ende finden lässt. Im Kosmetikprodukt gibt es dann nur Spuren vom Öl, obwohl es sich auf der Verpackung eine große Aufschrift sofort bemerken lässt: „mit Arganöl“.

3/ Es lohnt sich, mehr Aufmerksamkeit dem Anfang und dem Ende der Zusammensetzung zu schenken. Wieso? Am Anfang befindet sich die Basissubstanz (in guten Kosmetikprodukten wird Wasser mit Hydrolaten oder Pflanzenaufgüssen ersetzt). Zu Ende der Zusammensetzung gibt es dagegen die potenziellen Allergene aus der Liste von 26 allergiehervorrufenden Substanzen. Es geht nicht darum, dass sie künstliche Substanzen sind, es können sich hier nämlich auch solche Substanzen befinden, die aus ätherischen Öle entstanden sind. Bei diesen Inhaltsstoffen wurde einfach das Risiko der Reizungen festgestellt und sie müssen auf der Etikette genannte werden, während die Konzentration höher als 0,01 % ist.

INHALTSSTOFFE DER KOSMETIKPRODUKTE, DIE ZU VERMEIDEN SIND:

Ein Shampoo, eine Creme oder ein Schminkprodukt besteht durchschnittlich aus einem Dutzend Substanzen. Das sind verschiedene Verbindungen, die eine konkrete Aufgabe im Produkt haben. Es lohnt sich manchmal, die Zusammensetzung eines Kosmetikprodukts ein bisschen genauer zu analysieren – ihr könnt unter Vitaminen und kostbaren Substanzen ebenfalls die potenziell schädlichen Inhaltsstoffe finden. Zu den populärsten gehören:

  • SLS – ein Detergens, das dafür verantwortlich ist, dass ein Duschgel oder ein Shampoo schäumt. Es kann aber Reizungen verursachen und die Haut trocken machen, denn es schädigt die natürliche, schonende Lipidschicht der Oberhaut, die dem Wasserverlust vorbeugt.
  • SLES – das ist eine mildere Version von SLS, die infolge einer chemischen Reaktion mit den Molekülen dieses Detergens entstehen. SLES kann auch zu Reizungen und zur Austrocknung führen.
  • MINERALÖL – eine flüssige Substanz entsteht während der Destillation des Erdöls, beispielsweise Vaseline, Paraffin oder Petroleum. Mineralöle ziehen in die Haut nicht ein, deshalb können sie an der Oberfläche lagern und der Haut den Gasaustausch und den Stoffwechsel erschweren. Sie werden als komedogene Substanzen bezeichnet, die zur Entstehung von Mitessern führen.
  • PEG / PPG – Polyethylenglycole und Polyprophylenglycole, also die künstlichen Verbindungen, die für die Konsistenz des Kosmetikprodukts verantworten. Sie schwächen die natürliche Lipidbarriere der Haut und werden für die potenziell krebserregenden Substanzen gehalten.
  • EDTA – eine chemische Verbindung, die einen großen Einfluss auf die Verlängerung der Haltbarkeit von Kosmetikprodukten hat. Sie sollte vermieden werden, weil sie sehr oft zu Allergien, zum Husten und zur Bindehautentzündung führt.
  • FORMALDEHYD – anders Methanal genannt, ist das einfachste Aldehyd, dessen Konzentration im Überlack weniger als 5 % und in anderen Produkten nicht höher als 0,2 % sein kann. Wieso? Es geht um Dämpfe, die zu Ausschlägen, Allergien und Entzündungen der Haut sehr oft führen. Das Formaldehyd wird in Produkten zur Maniküre angewendet und kann sogar die Spaltung der Nagelplatte zur Folge haben.
  • ALUMINIUM – diese Substanz kommt meistens in Deos vor. Es lohnt sich, Produkte ohne Aluminium zu wählen, weil es die Hautporen verstopfen, an der Haut lagern und Reizungen verursachen kann.
  • PARABENE – also Konservierungsmittel. Immer mehr Hersteller der Kosmetikprodukte entscheiden sich für die folgende Aufschrift auf Verpackungen der eigenen Kosmetikprodukte: „ohne Parabene“. Sehr gut, sie gehören doch zu häufigsten Allergenen, die die Haut unempfindlich gegen die Wirkung der äußeren Einflüsse machen.
  • SILIKONE – Inhaltsstoffe, die für die Glättung und Schonung verantworten. Sie haben tatsächlich keinen Nährwert und verbessern das Aussehen lediglich für eine Weile. Sie bereiten Probleme beim Ausspülen, lagern auf Haaren und können die Haut reizen und verstopfen.
  • ALCOHOL DENAT – denaturierter Alkohol, also ein besonders gefährlicher Alkohol, der in der Kosmetik angewendet wird. In der Theorie sollte er die Absorption der Nährstoffe verbessern, in der Praxis verursacht er aber Reizungen, trocknet die Haut aus und ruft Allergien und Entzündungen hervor.
  • PHTALATE – diese Substanzen sind in Kinderprodukten verboten, sie treten aber oft in Haar- und Nagellacken, in Körperbalsamen oder im Parfüm auf. Sie können Gesundheitsstörungen verursachen, weil sie sehr einfach in den Organismus eindringen.
  • BHA / BHT – synthetische Antioxidantien, die mit natürliche, antioxidativen Substanzen ruhig ersetzt werden können. Sie haben angeblich eine kanzerogene Wirkung, verursachen Irritationen und können den Hormonhaushalt stören.

Nach welchen Inhaltsstoffen der Kosmetikprodukte sollt gesucht werden?

Obwohl die Lise der unerwünschten Substanzen sehr lang ist, muss ich euch beruhigen – es gibt mehr sichere und gute Substanzen. Ich bin Anhängerin der Pflege mit natürlichen Pflanzenölen. Es stehen mir wirklich viele Öle zur Auswahl. Sie ersetzen mir Haarspülung, Gesichtscreme, Abschminkprodukte, Nagelbutter und viele andere Kosmetikprodukte. Ich bin mir aber dessen bewusst, dass nicht jede Person Pflanzenöle anwenden kann. Lösung? Natürliche und ökologische Kosmetikprodukte. Bei der Wahl der Produkte sollt ihr aber die Zusammensetzung anstatt der Etikette analysieren. Ihr seid sicher, dass ein Produkt natürlich ist, wenn ihr euch für DIY-Kosmetikprodukte entscheidet. Eine Basis für ein hausgemachtes Produkt kann nicht nur ein Pflanzenöl sein, ihr könnt ebenfalls nach Honig oder Joghurt greifen.